Nach Ein­schät­zung der deut­schen Arbeits­agen­tu­ren ent­wi­ckelt sich der Arbeits­markt hier­zu­lan­de wei­ter­hin sta­bil. Im Juli ist das Arbeits­markt­ba­ro­me­ter des Insti­tuts für Arbeits­markt- und Berufs­for­schung (IAB) der Bun­des­agen­tur für Arbeit (BA) jedoch wie im Vor­mo­nat leicht um 0,2 Zäh­ler auf 103,9 Punk­te gefallen.

Der Rück­gang ist auf die etwas abge­schwäch­te­ren Aus­sich­ten für die Ent­wick­lung der Arbeits­lo­sig­keits­kom­po­nen­te zurück­zu­füh­ren. Die­se ging im Juli 2017 um 0,4 Zäh­ler auf 100,8 Punk­te zurück. „Die Arbeits­agen­tu­ren erwar­ten eine eher güns­ti­ge, aber ver­hal­te­ne­re Ent­wick­lung der Arbeits­lo­sig­keit“, bestä­tig­te auch Enzo Weber, Lei­ter des IAB-For­schungs­be­reichs „Pro­gno­sen und Struk­tur­ana­ly­sen“. Eine Rol­le spie­le vor allem der Arbeits­markt­zu­gang der Flücht­lin­ge aus den Inte­gra­ti­ons­kur­sen in den kom­men­den Mona­ten. Daher sei­en laut IAB auch bei guter Arbeits­markt­la­ge „somit zunächst zusätz­li­che Arbeits­los­mel­dun­gen zu erwarten“.

Das her­aus­ra­gen­de Niveau von 106,9 Punk­ten konn­te dage­gen die zwei­te Kom­po­nen­te des IAB-Arbeits­markt­ba­ro­me­ters für die Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung hal­ten. Trotz der Risi­ken rund um den Aus­tritt Groß­bri­tan­ni­ens aus der Euro­päi­schen Uni­on (EU) und der Ent­wick­lun­gen in der Auto­mo­bil­wirt­schaft stei­ge laut Weber die Beschäf­ti­gung „wei­ter in Rekordtempo“.

Für das IAB-Arbeits­markt­ba­ro­me­ter befragt das IAB monat­lich alle loka­len Arbeits­agen­tu­ren zu ihren Erwar­tun­gen im Hin­blick auf die Arbeits­lo­sen­zah­len in den kom­men­den drei Mona­ten sowie der Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung. Um einen Aus­blick auf die Gesamt­ent­wick­lung des Arbeits­mark­tes zu erhal­ten, bil­det das Insti­tut den Mit­tel­wert aus bei­den Kom­po­nen­ten. Die Ska­la des Früh­in­di­ka­tors reicht von 90 Punk­ten für eine sehr schlech­te bis zu 110 Zäh­lern für eine sehr gute Entwicklung.