2,8 Mil­lio­nen Erwerbs­tä­ti­ge wer­den in Deutsch­land bis zum Jahr 2025 feh­len, hat das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt errech­net. Ste­tig mehr an Bedeu­tung gewinnt daher das Know how älte­rer Beschäf­tig­ter, von denen immer mehr bereit sind, über das Ren­ten­ein­tritts­al­ter hin­aus arbei­ten zu gehen, wie eine neue Stu­die des Bera­tungs­un­ter­neh­mens media access in Zusam­men­ar­beit mit der Bosch Manage­ment Sup­port GmbH zeigt. Von die­sem Trend pro­fi­tie­ren nicht nur Unter­neh­men, son­dern die gesam­te Wirtschaft.

Die Bereit­schaft, über dem Ruhe­stand hin­aus zu arbei­ten, ist hoch. Mehr als 90 Pro­zent der in der Stu­die Befrag­ten wür­den einen oder mehr Tage für ihren ehe­ma­li­gen Arbeit­ge­ber arbei­ten gehen. Drei oder mehr Tage erüb­ri­gen wür­den immer noch 60 Pro­zent. Dabei spie­len jedoch nicht nur finan­zi­el­le Grün­de eine Rol­le. „Wei­che Fak­to­ren“ wie das Gefühl, wei­ter­hin gebraucht zu wer­den, aktiv zu blei­ben oder das sozia­le Umfeld sind laut Stu­die die vor­herr­schen­den Moti­ve. In der Unter­su­chung wur­den die Befra­gun­gen gut Qua­li­fi­zier­ter über 50 Jah­re, die wenigs­tens das Abitur hat­ten, ausgewertet.

Auch auf der Arbeit­ge­ber­sei­te hat man das Poten­zi­al älte­rer Beschäf­tig­ter ange­sichts von Fach­kräf­te­man­gel und demo­gra­fi­schen Wan­del längst erkannt. Unter­neh­men „sehen den so genann­ten Bereich ‚Seni­or Exper­ting‘ als Boom-Markt der nächs­ten Jah­re“, heißt es in der Stu­die. Einen Schwer­punkt bil­det vor allem der Tech­no­lo­gie­sek­tor, wo die jah­re­lan­ge Erfah­rung älte­rer Kol­le­gen in Pro­duk­ti­on, Ent­wick­lung und Fer­ti­gung gebraucht wer­de. Auch bei der Schu­lung von Nach­wuchs­kräf­ten wer­de deren Exper­ti­se geschätzt, denn dies „spart oft Zeit und eine Men­ge Res­sour­cen“, bestä­tigt das Unter­neh­men Sie­mens in der Unter­su­chung. Jedoch gebe es der­zeit noch zu vie­le büro­kra­ti­sche und gesetz­li­che Hür­den. Dem Maga­zin „Stern“ zufol­ge sei auch der „star­re Ren­ten­be­ginn“ hier­zu­lan­de nicht mehr zeit­ge­mäß, wie Demo­gra­fie­for­scher Axel Börsch-Supan bestä­tigt. In den nord­eu­ro­päi­schen Län­dern gebe es eine Art „Ren­ten­kor­ri­dor“. So kön­nen Erwerbs­tä­ti­ge bei­spiels­wei­se in Nor­we­gen zwi­schen dem 62. und dem 75. Lebens­jahr wäh­len, wann sie ihren Ruhe­stand begin­nen möch­ten. Und Groß­bri­tan­ni­en hat die ver­pflich­ten­de Alters­gren­ze sogar „ganz abge­schafft“, schreibt das Maga­zin weiter.

Quel­le: Bun­des­ar­beit­ge­ber­ver­band der Per­so­nal­dienst­leis­ter e.V. (BAP)