Zum dritten Mal in Folge sind die Reallöhne in Deutschland gestiegen. Der Reallohnindex legte im Jahr 2016 um 1,8 Prozent zu. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden im Rahmen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung und bestätigt damit eine frühere Schätzung aus dem Februar 2017.
Während die Nominalverdienste im Vorjahresvergleich um 2,3 Prozent wuchsen, stiegen die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um lediglich 0,5 Prozent. Wie die Behörde mitteilt, handelt es sich um die dritthöchste Erhöhung des Reallohnindex seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008. 2015 stiegen die Reallöhne um 2,4 Prozent, 2014 lag das Plus bei 1,9 Prozent.
„Wie bereits im Vorjahr hatten auch im Jahr 2016 vor allem Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten überdurchschnittlich hohe nominale Zuwächse“, heißt es in einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes. So konnte im Jahr 2016 bei den ungelernten Arbeitnehmern ein vergleichsweise hoher Anstieg des Bruttoverdienstes von insgesamt 3,1 Prozent festgestellt werden.
Hinsichtlich der Beschäftigungsart verzeichneten die geringfügig entlohnten Beschäftigten mit 3,6 Prozent den stärksten Lohnzuwachs, während Teilzeit- und Vollzeitkräfte mit einem Plus von 2,8 Prozent beziehungsweise 2,2 Prozent deutlich weniger profitierten. Gleichzeitig erhöhten sich die Reallöhne in den neuen Bundesländern mit 2,9 Prozent Zuwachs stärker als im früheren Bundesgebiet, in dem die Verdienststeigerungen bei 2,2 Prozent lagen. Mit Blick auf die Branchen vermeldete das Gastgewerbe mit 3,5 Prozent Anstieg den größten Zuwachs bei den Verdiensten.
Mit der seit Dezember 2016 deutlich gestiegenen Inflation haben sich die hohen Reallohnzuwächse allerdings abgeschwächt: Im vierten Quartal betrug der nominale Verdienstanstieg 2,3 Prozent, gleichzeitig stiegen die Verbraucherpreise um 1,1 Prozent, so dass der reale Verdienstzuwachs nur noch bei 1,1 Prozent lag.
Quelle: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP)
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