Im Inter­view mit der Per­so­nal­wirt­schaft geht Suz­a­na Bern­hard, Geschäfts­füh­re­rin der DEKRA Arbeit Grup­pe, auf die Ent­wick­lung des Per­so­nal­be­darfs ein.Seit 20 Jah­ren agiert die DEKRA Arbeit als ver­mitt­lungs­ori­en­tier­ter Per­so­nal­dienst­leis­ter, was sich durch eine sehr hohe Über­nah­me­quo­te von Zeit­ar­beit­neh­mern in Kun­den­un­ter­neh­men abzeichnet.
Vie­le Bran­chen und Unter­neh­men müs­sen sich immer wie­der neu­en Her­aus­for­de­run­gen wie der Digi­ta­li­sie­rung oder Nach­hal­tig­keit stel­len. Alter­na­ti­ve Transport‑, Logis­tik- und Ver­kehrs­dienst­leis­tun­gen füh­ren zu einem hohen Bedarf an Arbeits­kräf­ten im Mobilitätsbereich.
Lesen Sie selbst, wie Suz­a­na Bern­hard die­se Ent­wick­lung bewertet.

Haben sich die Erwar­tun­gen der Unter­neh­men gegen­über den Per­so­nal­dienst­leis­tern in den ver­gan­ge­nen Jah­ren verändert?

Von einer ver­än­der­ten Erwar­tungs­hal­tung wür­de ich nicht spre­chen, aber zumin­dest der Bedarf auf Kun­den­sei­te hat sich gewan­delt. Vie­le Bran­chen und Unter­neh­men befin­den sich im Umbruch und müs­sen sich mit Blick auf gesell­schafts­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen wie die Digitalisierung,
E‑Mobilität oder den Kli­ma­wan­del neu aus­rich­ten. Mit unmit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf die Per­so­nal­struk­tur und die beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen der Mit­ar­bei­ter, was eine pass­ge­naue Stel­len­be­set­zung in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels noch ambi­tio­nier­ter gestaltet.

Wel­che Zeit­ar­beits­kräf­te sind der­zeit beson­ders gefragt?

Nach wie vor wer­den vor allem Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­ter und Per­so­nal für Mon­ta­ge- und Lager­ar­bei­ten benö­tigt. Auch die Nach­fra­ge nach Fach­kräf­ten im Büro- und Dienst­leis­tungs­ge­wer­be ist unver­än­dert hoch. Der größ­te Anstieg ist jedoch im Mobi­li­täts­be­reich zu ver­zeich­nen, da sich alter­na­ti­ve Transport‑, Logis­tik- und Ver­kehrs­dienst­leis­tun­gen zuneh­men­der Beliebt­heit erfreu­en. Ins­be­son­de­re die Nach­fra­ge nach Fah­rern und Ser­vice­per­so­nal für moder­ne Car­sha­ring-Model­le oder auch der Mit­ar­bei­ter­be­darf im eScoo­ter-Bereich ist zuletzt stark angewachsen.

Wie reagie­ren Sie, wenn ein Kun­de die Zeit­ar­beits­kraft über­neh­men möchte?

Die DEKRA Arbeit ist seit jeher nicht nur ein pro­fes­sio­nel­ler Per­so­nal­part­ner für Arbeit­ge­ber, son­dern enga­giert sich glei­cher­ma­ßen für die Berufs­chan­cen von Arbeit­neh­mern. Seit unse­rer Grün­dung vor genau 20 Jah­ren ist die Ver­mitt­lungs­ori­en­tie­rung daher ein zen­tra­ler Bestand­teil unse­res Geschäfts­mo­dells. Und jede Über­nah­me sehen wir als posi­ti­ve Bestä­ti­gung unse­rer Arbeit. Viel mehr noch – wir sind uns sogar sicher, dass uns genau die­se Denk­wei­se in nur zwei Jahr­zehn­ten zu einem der erfolg­reichs­ten Anbie­ter in Deutsch­land gemacht hat.

Was zeich­net Sie als Per­so­nal­dienst­leis­ter beson­ders aus?

Für mich ist es der beson­ders enge und star­ke Zusam­men­halt mit unse­ren Kun­den und Mit­ar­bei­tern. Trotz unse­res rasan­ten Wachs­tums — von nur 5 Geschäfts­stel­len im Jahr 2000, auf der­zeit 100 natio­na­le sowie 20 inter­na­tio­na­len Stand­or­te — ist es uns gelun­gen, das sehr offe­ne und mensch­li­che Mit­ein­an­der zu bewah­ren. Wir ver­spre­chen kei­ne Wer­te – wir leben sie. Wir haben kei­ne Pau­schal­lö­sung – wir hören zu, um zu ver­ste­hen. Und dann krem­peln wir die Ärmel hoch und küm­mern uns dar­um. Klingt sehr sim­pel und furcht­bar emo­tio­nal, aber genau so sind wir.